Madonna sagt ...

Madonna sagt ... I. 'Gefundene' Postkarte

... ist ein Projekt über die Möglichkeit poetischer Kommunikation. Ausgangspunkt sind Texte der Künstlerin, handgeschrieben auf bisher über 300 Postkarten.

Jeder ist zur Teilnahme eingeladen. Sie / er bekommt eine Postkarte mit einem individuellen Gedicht Madonna sagt ... zur Beantwortung. Die Art der Antwort bleibt den Teilnehmern freigestellt, sie kann als Text, Verfremdung der Karte, Übermalung oder sonstige künstlerische Bearbeitung des Mediums erfolgen.

... man kann mit einem Gedicht antworten, die Karte bedrucken, in Tinte tauchen, zerreissen und in ein ausgeblasenes Ei stecken, oder in eine grosse Schachtel legen und die Schachtel mir schicken ...

Die Postkarte wird als Literatur abgeschickt, und kommt in bearbeiteter Form als Objekt zurück. Somit wird die Postkarte zum Schnittpunkt Dichtung / Objekt - eine Verbindung von immaterieller und materieller Kommunikation.

Die Ergebnisse werden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, die gleichzeitig eine Fortsetzung des Projektes darstellen.

Teilnehmer gab es bisher aus Holland, Frankreich, England, Österreich, Italien, Schweden, USA, Australien, Deutschland, Israel, Schweiz, Brasilien, Argentinien, Chile, El Salvador, Äypten und Japan.

Ausstellungen u.a.: Dombergmuseum Freising; Pasinger Fabrik: Zeige deinen Glauben, München; Katholischer Kirchentag Ulm; Schule für Dichtung, Wien; Bayerische Staatsoper, München; Diözesanmuseum Limburg; Theatermuseum Hannover; Café Maria, München; Kunstmühle Rosenheim

Zu Madonna sagt ... gibt es ein Künstlerbuch.
Katalogtext Madonna. Das Bild der Muttergottes.
Kunstverlag Josef Fink, 2003. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Dombergmuseum Freising,

Denkanstöße: 'Madonna sagt....'
3: Interaktives Projekt mit 200 Postkarten Augusta Laar, München 1996 - 2003

Madonna sagt ... III. Postkarte Augusta Laar

Die Schriftstellerin Augusta Laar fand 1996 in einer Bar eine Bildpostkarte mit einem Blumen geschmückten Hausaltar, in dessen Mitte eine trauernde Gipsmadonna steht.

Diese Postkarte beschrieb sie mit einem kurzen Text, verschickte sie und bat um Antwort. Diese bestand entweder ebenfalls aus einem Text bzw. einer neuen Postkarte oder einer Übermalung, Bearbeitung der ursprünglichen Karte.

Über 400 Antworten aus München, Gosau, Wien, New York, Salvador de Bahia, Utrecht, Jerusalem, Rom. Berlin, London sind bis jetzt eingetroffen. Alle setzen sich auf irgendeine Weise mit Madonna auseinander.

Die Serie ist als interaktives Kunstwerk gedacht, ist aber dabei zugleich eine religionssoziologische Untersuchung: Was verbinden die Empfänger überall auf der Welt mit dem Begriff und dem Bild von Madonna? Dogmatisch korrekte katholische Antworten sind nicht darunter, wohl aber eine gefühlvolle Religiosität, eine Erinnerung an fromme Großmütter und ihre Spitzendeckchen, auch Lust an Provokation, eine Reflexion über die veränderte Rolle der Frau im sozialen Leben, eine Wiederentdeckung von Weiblichkeit und vieles andere.

Madonna lässt auch 2000 Jahre nach der Geburt Jesu kaum jemand kalt.

Die bearbeiteten Postkarten und zurückgesandten Objekte wurden seit 1998 mehrfach ausgestellt, ein Künstlerbuch erscheint mit fortlaufend ergänzten Faksimiles aller Antworten und Textbeiträgen über Madonnenkult in Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Sizilien, Siebenbürgen, das Frauenbild in Religion und Popkultur, Altötting und die Wiener Vorstadt Maria Hilf von Theologinnen, Journalisten und Kunstwissenschaftlern.

Dr. Peter B. Steiner, Kurator und Direktor des Dombergmuseums / Diözesanmuseums Freising

Madonna sagt ... II. 'Gefundene' Postkarte

Madonna sagt ... IV. Postkarte Augusta Laar