Augusta Laar - Poesie des Alltäglichen
von Anna Serafine Lindemann


Augusta Laar ist Lyrikerin und Musikerin. Ihre Poesie entspringt aus dem Alltag, aus Träumen und persönlichen Emotionen. Ein kreatives Spannungsfeld ohne Grenzen. Als Dichterin spannt Augusta Laar den Bogen ihrer Ausdrucksmittel bewusst weit, denn Poesie findet für sie überall statt, in der Gesellschaft, im öffentlichen und im privaten Raum, auf Straßen, Abrissplätzen oder in sterilen Flughafenhallen.

Mit Leidenschaft sammelt sie Konsum- und Kultgegenstände, die sie ihrer normalen Gebrauchsfunktion enthebt und für die Komposition ihrer performativen Lesungen einsetzt oder für ihre Installationen zu surrealen Stillleben arrangiert. Mit ihrer Pocketkamera unternimmt Augusta Laar Streifzüge durch Stadt – Landschaften und richtet gerne den Fokus auf scheinbar Banales und Unbedeutendes: Graffiti und Werbeslogans, Geschriebenes oder Gemaltes – diese Aufnahmen gefundener Momente, in die bewußt nicht gestalterisch eingegriffen wird, werden in eine neue Sinnhaftigkeit übersetzt - behutsam, mit leiser Ironie und Humor, eröffnet uns die Lyrikerin mit ihren Arbeiten überraschende Wahrnehmungsoptionen in unserer täglichen Routine.

Das Konzept der Fotografien, Performances und auch der Barbieworks ist die Erscheinung ihrer Dichtungen. Dabei generiert sich die Ästhetik ihrer unterschiedlichen Werkformate aus der Verschmelzung von Popart, Poesie, Readymade und immer auch von einem Hauch morbiden Charmes – Augusta Laar spielt mit dem Wechsel von Perspektiven - inhaltlich wie formal. Sie ist Grenzgängerin aus Berufung und bewegt sich als solche konsequent zwischen Nähe und Distanz, zwischen Abgründigkeit und heiterer Oberfläche.

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